Der Blutdruck des Menschen ist keine konstante Größe, im Gegenteil, der pulsierende Blutdruck ändert sich dauernd, da er von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Dies können u.a. sein, körperliche oder seelische Belastung, Schlaf – bzw. Ruhephasen.
Bewertung des Blutdrucks nach der WHO
>
160/ 95 mmHg |
hoher
Blutdruck |
140/
90 - 160/ 95 mmHg |
Grenzwerthochdruck |
<
140/ 90 mmHg |
normaler
Blutdruck |
systolischer
Wert < 105 mmHg |
niedriger
Blutdruck |
1. hoher Blutdruck ( Hypertonie)
a) Ursachen
Eine primäre oder essentielle Hypertonie liegt vor, wenn sich keine speziellen Ursachen für den Bluthochdruck finden lassen. Sie ist anlagebedingt und wird durch verschiedene Faktoren noch verstärkt. Dieses sind z. B. Übergewicht, hohe Kochsalzzufuhr, Hoher Alkoholkonsum, psychische Belastung und Stress.
Eine zweite Form des Bluthochdrucks ist die sekundäre Hypertonie. Diese Form ist die Folge einer Grunderkrankung, wie Nierenkrankheiten oder angeborene Gefäßveränderungen.
b) Folgen
Ohne Behandlung verschlechtern sich die Werte von Jahr zu Jahr. Dies führt zuerst zu einer Hypertrophie, d.h. einer Verdickung der linken Herzkammerwand. In Folge des Erlahmens der Herzmuskelkraft kommt es schließlich zu einer Herzschwäche, der sogenannten Herzinsuffizienz.
Die erhöhte Druckbelastung des Herzens fördert zudem Verhärtungen und Verengungen in allen arteriellen Gefäßen, so dass ein Schlaganfall, Herzinfarkt oder Nierenversagen folgen können.
Aus diesem Grund ist eine Behandlung des Bluthochdrucks unbedingt notwendig, um die möglichen Folgeerkrankungen zu vermeiden.
c) Behandlung des Bluthochdrucks
Die Behandlung des Bluthochdruck setzt sich im wesentlichen
aus zwei Komponenten zusammen:
Einnahme von blutdrucksenkenden Präparaten, die durch den behandelnden
Arzt festgelegt werden.
Änderung der Lebensweise: Gewichtsreduzierung und richtige Ernährung
maßvoller Umgang mit Genussmitteln
ausreichende körperliche Aktivität
2) niedriger Blutdruck ( Hypotonie)
a) Ursachen
Eine primäre Hypotonie liegt vor, wenn es keine direkten Ursachen für den niedrigen Blutdruck gibt. Bei den Betroffenen handelt es sich vorwiegend um junge, schlanke, hochgewachsene Menschen, die häufig unter kalten und feuchten Händen und Füßen leiden.
Die sekundäre Hypotonie ist die Folge einer blutdrucksenkenden Grunderkrankung, z. B. Krankheiten von hormonbildenden Drüsen, Nierenerkrankungen, Blutmangel.
b) Folgen
Schwindel und Flimmern vor den Augen sind typische Symptome des niedrigen Blutdrucks, da das Gehirn zu wenig durchblutet wird. Am häufigsten tritt diese Erscheinung beim Aufstehen auf. Deshalb ist es ratsam nicht zu schnell aus dem Bett zu springen, sondern sich ein langsames Aufrichten anzugewöhnen.
c) Behandlung des niedrigen Blutdrucks
Der Hypotoniker muss dafür sorgen, dass sein Blutfluss angeregt und die Zirkulation gefördert wird. Dies geschieht am Besten durch gymnastische Übungen. Körperliche Aktivitäten sind die erfolgreichste Maßnahme zur Bekämpfung des niedrigen Blutdrucks. Unterstützend können z. B. Kneippsche Wasseranwendungen o.ä. Linderung der Beschwerden bringen.
3) Fazit
Der Hypotoniker leidet stark unter den Symptomen und hat ein echtes Krankheitsgefühl, er hat aber auch eine höhere Lebenserwartung als der Hypertoniker, der sich gar nicht krank fühlt und im schlimmsten Fall von seiner symptomlosen Erkrankung gar nichts weiß.
Wichtige Tipps zur Blutdruckselbstmessung
![]() | Für eine sinnvolle Beurteilung der Blutdruckwerte sind regelmäßige Messungen, möglichst zur gleichen Tageszeit über einen längeren Zeitraum hinweg, notwendig. |
![]() | Vor jeder Messung sollte eine Ruhepause von 5 Minuten eingehalten werden. |
![]() | Nehmen Sie 1 Stunde vor der Messung kein Nikotin, keinen Alkohol und keinen Kaffee zu sich. |
![]() | Muss eine Messung wiederholt werden, sollte diese frühestens nach 1-5 Minuten erfolgen |
![]() | Unterhaltung und Bewegung sollten während der Messung vermieden werden, da die Messung beeinflusst werden könnte.. |
![]() | Für eine aussagekräftige Beurteilung ist es wichtig, die gemessenen Werte zusammen mit den eingenommenen Medikamenten, Datum und Uhrzeit zu notieren. |
(Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach einem entsprechenden Blutdruckpass!)
![]() | Herzrhythmusstörungen können bei oszillometrischen Messmethoden zu fehlerhaften Messergebnissen führen; daher sollten Sie besser eine andere Messmethode wählen. |
Ihre Apotheke informiert Sie gerne über mögliche Alternativen.
![]() | Nehmen Sie eine entspannte Sitzposition ein. Das Handgelenk sollte sich unbedingt auf Herzhöhe befinden. |
![]() | Das Handgelenk sollte bequem auf einer Unterlage oder auf dem Brustkorb gelagert werden. |
![]() | Die Manschette liegt straff um das Handgelenk, dabei sollte der untere Manschettenrand ca. 1 cm oberhalb der Handgelenklinie liegen. |
![]() | Das Blutdruckmessgerät wird auf der Handgelenkinnenseite angelegt. |
![]() | Arteriosklerose oder sehr tief liegende Arterien können vor allem bei der Handgelenkmessung zu Messabweichungen führen. Um zu verhindern, dass Sie ein für Sie ungeeignetes Blutdruckmessgerät kaufen, sollten Sie vor dem Kauf eine Vergleichsmessung zwischen Oberarm und Handgelenk durchführen. Die Messwert-Differenzen müssen konstant kleiner als 10 mmHG sein. |
![]() | Auch hier ist es wichtig eine entspannte Sitzhaltung
einzunehmen. Der Oberarm sollte sich auf Herzhöhe befinden. |
![]() | Der Arm sollte bequem auf einer Unterlage lagern. Achten Sie darauf, dass Ihre Armmuskulatur entspannt ist. |
![]() | Achten Sie auf die richtige Manschettengröße. Eine Manschette, die nicht richtig passt, kann zu falschen Messergebnissen führen. |
![]() | Die Manschette sollte straff um den Oberarm gelegt werden. Der untere Manschettenrand sollte ca. 2,5 cm oberhalb der Ellenbeuge liegen. |
![]() | Der Schlauch der Oberarmmanschette befindet sich mittig in der Ellenbeuge und zeigt Richtung Hand. |
![]() | Vermeiden Sie einen Blutstau am Oberarm durch hochgeschobene, einschnürende Kleidung |